Zwei Sonnenkinder im Pech
Meine Frau Edith Locher und ich, Matthias Brunner, wir sind zwei Sonnenkinder. Wir konnten unsere Berufung, Menschen zu bewegen, zum Beruf machen. Wir konnten das Aquateam Bern aufbauen, mit vielen tollen LeiterInnen und so Tausenden von Menschen Gesundheit und Fitness vermitteln. Und es ist uns gelungen, in unserer Wasserfitness-Firma die Verantwortung auf viele Köpfe zu verteilen, so dass wir uns eine Traumreise nach Südamerika erlauben konnten. Dort hatten wir das Pech, an einem gefährlichen Virus zu erkranken. Das hat unseren Leben eine unverhoffte und heftige Wende gegeben.
Das Virus ist zuerst bei mir ausgebrochen. Nach einer Woche auf der Intensivstation war ich zwar ausser Lebensgefahr, aber völlig platt. Ich konnte kaum eine Länge in meinem kleinen Krankenzimmer gehen. Weitere drei Wochen lang bestand mein Leben vor allem aus Schlafen, unterbrochen von Mahlzeiten und Arztvisiten. Meine Muskulatur schmolz dahin, die Kondition war bei null, das Gleichgewicht ging verloren. Die Rehabilitation war ein Triathlon aus Essen, Schlafen und Therapien.
Das Wissen aus meinem Sportstudium und meine Berufserfahrung als Wasserfitnessprofi halfen mir in der Reha sehr. Es sagte mir: Alles ist trainierbar, in jedem Alter und auf jedem Niveau. So wurde aus einer Zimmerlänge eine Ganglänge, aus einer Treppe wurden drei und aus zwei Sekunden Gleichgewicht wurden zwanzig. Das tägliche Training war meine beste Medizin, ich konnte die Dosis bestimmen und selbstständig steigern. Die täglichen Fortschritte waren motivierend, die Effekte auf Körper und Seele beglückend und die Nebenwirkungen - Muskelkater, Müdigkeit - vernachlässigbar. Heute, nach zehn Wochen Aufbautraining, bin ich wieder fit für den Alltag - und dankbar für mein zweites Leben.
Dann ist das Virus bei Edith ausgebrochen. Ihre Intensivbehandlung dauerte acht Wochen. Durch die lange und totale Inaktivität hat der ganze Körper abgebaut. Jeder Muskel muss nun wieder auftrainiert werden: Atmen, sprechen, schlucken, sitzen; später stehen, gehen, den Alltag bewältigen, ins Berufsleben zurück kehren und noch viel später die Freizeit gestalten, Sport treiben.
Edith hat den Weg zurück ins Leben geschafft. Der Weg zurück in den Alltag ist aber noch weit. Wir gehen ihn gemeinsam, egal wie lange er dauert.
Aktuell ist Edith auf der Pflegeabteilung. Sie braucht nach wie vor Unterstützung beim Atmen. Sie ist noch sehr schwach und müde und kann darum noch keine Besuche oder Anrufe empfangen. Ihr tägliches Highlight und ihre Motivationsquelle ist die Physiotherapie, wo sie am Bett bewegen, trainieren und Fortschritte machen kann. Bewegung ist auch für sie die mächtigste Medizin, aufheiternd, wirksam, motivierend.
Gesundheits-Tipp
- Geniessen Sie das Leben, es ist sehr fragil.
- Geniessen Sie die Bewegung, die Anstrengung, das Training, das Lernen, die Herausforderung. Denn Bewegung ist die beste, vielseitigste und günstigste Medizin, ein potentes Heilmittel für Kranke und Gesunde, Breitbandantibiotikum ohne Nebenwirkungen und Antidepressivum ohne Abhängigkeit.
Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Treue zu unserem Aquateam Bern und für Ihre Anteilnahme.
Matthias Brunner und Edith Locher, Turn- und Sportlehrer, UNI Bern
Geschäftsführer und Inhaber Aquateam Bern